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Barmherzigkeit leben

Die litauische evangelisch-lutherische Kirche beherbergt 40 Gäste aus Syrien


Foto: Kamil,Samoel, Maha, Basma ir kun.M. Kairys.

Als Maha Elia nach einer langen Reise am 26. Februar endlich auf dem Flugfeld des litauischen Militärflughafens Šauliai stand, war sie erschöpft, dankbar, überwältigt. Der erste Eindruck? „Ich weiß nicht, ich habe überhaupt nichts wahrgenommen“, sagt sie. Zu lang war die Reise gewesen von der Heimatstadt Aleppo über den Libanon, die Türkei bis ins Baltikum. Maha Elia, ihr Mann Kamel Abdlahad und ihre Kinder Basma und Samuel sind vor dem syrischen Bürgerkrieg geflohen. Die litauische evangelisch-lutherische Kirche hat sie als Gäste aufgenommen.

Maha Elia und ihre Familie sind nicht die einzigen Gäste, die seit dem 26. Februar in Litauen leben. 40 Personen, zehn Familien, Christen aus Syrien, haben die Diakoniestationen in Vilnius, Druskininkai, Šakiai, Skirsnemunė, Klaipėda, Vanagai und Kretinga aufgenommen. Ihr Gästestatus gilt vorerst für ein Jahr.

Im Bürgerkrieg in Syrien sind bisher mehr als 130.000 Menschen getötet worden. In den Nachbarländern Libanon, Jordanien, Türkei und Irak suchen mehr als zwei Millionen Flüchtlinge Schutz. Unter dem militärischen Konflikt in Syrien leiden vor allem Frauen, Kinder und die syrischen Christen.

Maha Elia und ihr Mann entschlossen sich zur Flucht aus Aleppo als ihr Bischof Opfer einer Entführung wurde. „Ich habe zu meinen muslimischen Nachbarn immer ein sehr gutes Verhältnis gehabt, wir haben uns besucht, es gab nie Probleme“, erzählt Maha Elia. Doch islamistische Extremisten machen in Syrien seit einiger Zeit gezielt Jagd auf Christen. Vor diesen Extremisten und vor den Bomben, die regelmäßig in Aleppo einschlagen, ist die Familie geflohen.

In dem Gemeindhaus in Skirsnemunė, in dem die Familie untergekommen ist, herrscht dagegen eine himmlische Ruhe. Fast schon zu ruhig, wenn es nach den Kindern von Maha Elia geht. Samuel hat in Aleppo englische Literatur studiert, Basma besuchte die 12. Klasse. In Litauen sind alle zum Nichtstun verdammt. Die Universität und die Schule sind weit weg, arbeiten darf von ihnen niemand. Im Laufe des Jahres will die Diakonie versuchen, den Status der Familie zu ändern, ihnen ein Schengenvisum zu besorgen und ein normales Leben zu ermöglichen. Bis dahin machen sich die vier Gäste nützlich, wann immer es geht. Sie graben den Garten um, kümmern sich um Gäste im Gemeindehaus, Basma hat in Kästen Gemüse, Erdbeeren und Blumen gepflanzt und wartet sehnsüchtig auf die ersten grünen Sprösslinge.

Priester, Diakoniepersonal und Gemeindemitglieder helfen den zehn Familien aus Syrien, die in Litauen Schutz und menschliche Wärme finden sollen. Auf diese Weise unterstützen die jüngsten Christen Europas die ersten Christen in der Welt. Die litauischen Lutheraner haben nicht vergessen, dass viele ihrer Verwandten und Bekannten 1944 vor der sowjetischen Unterdrückung fliehen mussten und in dieser schwierigen Situation bei anderen Christen auf der Welt Barmherzigkeit, Verständnis und Unterstützung fanden. Dies wollen sie nun zurückgeben.

Bei ihrer Aufgabe ist die Diakonie allerdings auf Hilfe angewiesen. Die Kosten für Wasser, Strom und Heizung für eine Familie belaufen sich pro Monat, hinzu kommen noch die Lebensmittel und Kosten für Kleidung, sonstige Grundversorgung, medizinische und rechtliche Hilfe. Besonders wichtig ist aber eine sozialpaedagogische Betreung sowie Hilfe bei der Verstaendigung, beim Erwerb von Sprachkenntnis. (Ein Teil  der syrischen Gaeste spricht nur arabisch).

Um diese Grundversorgung sicher zu stellen  benoetigen wir Hilfe und Unterstuetzung.

Kontonummer der lutherischen Diakonie:

VšĮ Liuteronų diakonija

LT077044060006257830

AB SEB Vilniaus bankas

BIC (SWIFT) Kodas -CBVILT2X

Einen recht herzlichen Dank geht an alle, die dabei helfen, die Gäste aus Syrien willkommen zu heißen!

Leiter des Landesverbandes der lutherischen Diakonie in Litauen

Pfr. Mindaugas Kairys